Musikschule Schloss Gainfarn

Sanierung, Umbau und Erweiterung | Bad Vöslau, NÖ

Bestandsgebäude
Die Bestandsbauten werden einerseits durch Umbaumaßnahmen (Rampen, Lift, Niveauverlegung) und andererseits über die Anbindung an das Erschließungssystem des Neubaus barrierefrei ertüchtigt. Der Charakter der Bestandsfassade bezieht sich auf den Originalzustand mit Kastenfenstern, Spalieren, etc.. Der parkseitige Vorbereich wird auf das historische Niveau abgesenkt, was der Proportion des Ensembles und der Zugangssituation zu Gute kommt.

Erweiterung spielt die ‚zweite Geige’
Der Neubau schließt das Ensemble nach Westen mit dem Saal als Herzstück ab – es entsteht ein Gegenpol / Spannungsbogen zum historischen Haupttrakt des Schlosses Gainfarn. Die Formensprache des Zubaus ist zurückhaltend und ruhig: klare Geometrie, horizontale Ebenen, ein Patio und der Kubus des Saales. Der Saal als Herzstück wird behutsam an den Hangfuß gesetzt, von einem eingeschossigen Baukörper umrahmt, der fließend in die Schräge des Parks überleitet. Der neue Zugang erscheint zunächst eingeschossig, öffnet sich im Inneren jedoch zu einer zweigeschossigen Foyer- und Patio-Zone. Die Infrastruktur des Foyers mit Info, Bistro, WCs, Garderoben und Terrassen versorgt sowohl Musikschule, Malakademie als auch die öffentlichen Veranstaltungen (Synergie). Um den Patio gruppieren sich qualitätsvolle Aufenthaltszonen und Seminarräume. Altbauseitig dockt die Musikschule und Malakademie an die Foyerzone an.

Der Saal ermöglicht mit einer Hub-Bühne, zugleich Transportlift, Orchestergraben, Vorbühne, Podium und weiteren mobilen Podesten unterschiedlichste Nutzungsszenarien. Das horizontale Oberlicht erlaubt den Blick in den Park.

Materialität reduziert/zeitlos/robust Die Auswahl der Materialen ist von der Umgebung inspiriert: Saal Holz / organisch > Weinstöcke Außenhülle: vertikale Cortenstahl-Profile >Erde, Boden Foyer Stein / regional / mineralisch > Weinterrassen

Erschließung Um die Aufenthaltsqualität, die ‚Ruhe’ des gesamten Gebäude- und Freiraum-Ensembles aufzuwerten, wird das gesamte Areal im Bereich der Gebäude vom ruhenden Verkehr befreit. Es entsteht eine attraktive Verweilzone mit besonderer Atmosphäre vor und nach Veranstaltungen und somit eine spezifische Aura um die neue ‚Kunst- und Musikschule’. Die motorisierte Erschließung erfolgt von Osten. Der ruhende Verkehr wird auf den östlichen Flächen entlang der Zufahrtsstraße nachgewiesen.

Schlossparkein historischer Landschaftsgarten Der Baumbestand des Parks wird auf die historische Grundstruktur rückgeführt. Der gesamte historische Park wird als ruhiger Erholungsraum deutlich aufgewertet. Der Zubau ist Anlass auch das Schlossumfeld dem historischen Ambiente angepasst zu einem eleganten Freiraum zu entwickeln. Der neue Vorplatz wird selbstbewusst als zeitgenössisches Element eingefügt. Er bietet Raum für Treffen, Erholung und Konzerte im Freien.

Projektteam ARGE archipel in Kooperation mit SWAP Architekten