Bauliche Erweiterung und Sanierung VS + NMS
Verhandlungsverfahren | Landsteinergasse 4 - Wiesberggasse 7 | Wien 16.
Schule der kurzen Wege, attraktive Freiflächen + Saal
In der Überarbeitung wurde eine Variante entwickelt, die die vorgenannten Schwächen der Studie behebt, die zusätzlichen bauherrnseitigen Anforderungen erfüllt und wesentliche neue Qualitäten schafft. Diese Variante stellt eine optimale Maximalvariante dar, Komponenten wären ‚abspeckbar‘, wenn man auf einzelne Qualitäten verzichtet.
Geringere Gebäudehöhe / hochgelegter Schulhof Die Variante ersetzt das vorhandene Dach mit nur einem zusätzlichen Geschoss. Die übrigen Volumina (Bewegungsräume, Bibliothek MS, Zentralgarderobe VS und Werkstatt VS ) werden im Hof projektiert, darüber (+7,50 m) liegt die Ebene des neuen großzügigen und gut belichteten Schulhofes mit ca. 551 m2 mit Option der Erweiterung um 162 m2 (bisher: 447 m2) .
Verbindungen zwischen den Gebäuden
Ein Saal im EG, ein Korridor im 1. OG, ein Schulhof im 2. OG, eine Brücke im 3.OG / 4.OG verbinden die beiden Gebäudetrakte barrierefrei und ermöglichen so eine Nutzungsflexibilität bei der Zuordnung der Räume im VS- bzw. MS-Trakt.
Fluchtwegekonzept mit horizontaler Verschiebung
Die Variante verzichtet auf die beiden (unattraktiven) Außenfluchtstiegen und schafft Verbindungen zwischen den beiden Gebäudeteilen bzw. in den Hof, sodass die Personen in den jeweils anderen ‚sicheren’ Gebäudetrakt auf gleichem Level verschoben werden können. Im 2. OG erfolgt das über den Schulhof, im 3. und 4.OG über eine Brücke. Rechnerisch führen alle neuen Fluchtwege ins gesicherte gegenüberliegende Stiegenhaus - das entspricht grundsätzlich der Lösung der Studie, der Ablauf ist jetzt deutlich verbessert.
Kompakter Indoor-Sportbereich / Option: großer Veranstaltungssaal
Auf dem ehemaligem Hofniveau wird ein großer Raum mit 200 m2 projektiert, der in zwei Hälften / Bewegungsräume unterteilt werden kann. Optimal für externe Vereine, unproblematisch hinsichtlich des Schallschutzes und nahe bei den Bestands-Turnsälen mit deren Sanitäreinrichtungen. Das Angebot an Geräteräumen für die vorhandenen Turnsäle wird erweitert. Dieser zentrale Saal liegt zwischen MS- und VS-Trakt und erfüllt alle Kriterien einer Veranstaltungstätte - ohne baulichen Mehraufwand.
VS-Zentralgarderobe im Hochparterre
Auf dem Weg der SchülerInnen in die VS-Klassen ideal gelegen über das Bestands-Stiegenhaus (und barrierefrei über den Verbindungskorridor) erreichbar liegt die neue Zentralgarderobe (120 m2) und der VS-Werkraum bzw. MS-seitig die neue MS-Bibliothek. Eine Terrasse bietet einen Außenbereich für die Werkstätte und Bibliothek.
Kurze Wege, Kompaktheit und geringere Außenflächen Durch das Füllen des Hofes mit zwei Geschossen sowie die Reduzierung auf eine eingeschossige Aufstockung entsteht ein energieoptimierter Schulkomplex der kurzen Wege.
Müllraum
Der Müllraum ist straßenseitig zur Landsteinergasse niveaugleich erschlossen und ist über die internen Verbindungen witterungsunabhängig auch vom MS-Trakt erreichbar. Um die 50 cm Höhendifferenz auszugleichen, wird entweder ein Teilbereich der EG-Decke als Rampe ausgebildet oder die Kellerdecke insgesamt um 50 cm abgesenkt.
Speisesaal / Aufwärmküche Der Speisesaal der VS und die Aufwärmküche erweitern sich in den Gangbereich. Zwei straßenseitige Räume werden als Speisesaal zusammengefasst.
MS-Zentralgarderobe
Für die MS-Zentralgarderobe werden die ehemaligen Lagerräume im UG zusammengefasst, eine Treppe dient als Fluchtweg auf die Straße (nicht in den Hof, lt. Studie würde dies die Fluchtwegesituation zusätzlich verschärfen!)
Historisches Geländer Der Erhalt des historischen Stiegenhaus-Geländers durch Aufzugsschacht aus Glas an der Innenleibung der Treppe ist möglich, das Glas ist zugleich die Absturzsicherung.
Barrierefreiheit
Die Barrierefreiheit muss für alle Benutzer beider Schultrakte gewährleistet sein, daher wird beim Zugang zur Wiesberggasse neben der Treppe eine Hebeeinrichtung projektiert, die Kellerdecke muss in diesem Bereich abgesenkt werden.
§69 WBO
Die Erfordernis des §69 WBO wird ggü. der Studie deutlich entschärft: Es wird nur eingeschossig aufgestockt, Die Gebäudehöhe bleibt unter der Firsthöhe des Bestandsgebäudes.
Die Hofverbauung mit 83% überschreitet geringfügig die Vorgabe, bringt aber einen deutlichen Mehrwert hinsichtlich der Nutzbarkeit und Wirksamkeit der Außenflächen. Der neue hochgelegte Schulhof begünstigt durch die Substratflächen das Mikroklima und ist ökologisch wirksam. Gegenüber des Ist-Zustandes auf jeden Fall eine Verbesserung, nachbarrechtlich ohne Auswirkung.
Die Brücke kann als notwendiges Fluchtweg-Bauwerk eingestuft werden und ist somit von den Bebauungsbestimmungen befreit.
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Projektteam archipel
Johannes Kraus
Christian Eppensteiner
Maria Groiss